Durchs Retztal auf die Breitfeldhöhe
Durchs Retztal auf die Breitfeldhöhe
Die Tour startet auf der Alten Mainbrücke
Prima - endlich ein sonniger Sonntag für unsere geplante Kurztour durchs Retztal. Für Ende April ist es zwar noch durchaus frisch, aber mit entsprechender Kleidung doch gut auszuhalten. Wir starten die Aufzeichnung unseres Tracks auf der alten Mainbrücke zwischen Zellingen und Retzbach, unweit der Retzmündung in den Main.
Wenn ich "wir" schreibe, ist das mein Mann Andreas und ich. Er teilt mit mir das Hobby Radfahren und zu zweit macht's einfach mehr Spaß. - Los geht's! -
Retzbach ist bekannt für seine sehr schöne, wehrhafte, barocke Pfarrkirche mitten im Ort. Erbaut 1736 - 1739 vom Baumeister und Architekten der Würzburger Residenz, Balthasar Neumann
Ich empfehe den idyllischen Fuß- und Radweg entlang der Retz bis zur Mühle, danach weiter dem Radweg durch den Altort folgen.
Einkehr im Café Engelchen
Wer Dienstags, Sonn- und Feiertags hierher kommt, sollte unbedingt einen Zwischenstopp im Café Engelchen einlegen. Hier gibt's die Original Retzbacher Pfeffernüsse und Mandelmakronen, sowie leckere Kuchen und Torten. Das Rezept der Pfeffernüsse stammt aus dem Jahr 1857 und es ist belegt, dass schon damals erste Pfeffernüsse an Wallfahrer verkauft wurden.
Heute bäckt die Familie Kilian diese Köstlichkeit und steckt viel Liebe und Herzblut in dieses beliebte Gebäck. Wir genießen sie zu einer Tasse Cappuccino - lecker! Eine Tüte voll nehmen wir noch im Rucksack mit, die gibt es dann heute Abend zu einem Glas spritzigen Frankenwein.
Retzbach als Wallfahrtsort - weithin bekannt
Am Ortsende von Retzbach kommen wir auf dem Radweg an der Wallfahrtskirche "Maria im Grünen Tal" vorbei. Doch vorbei geht nicht, anhalten ist Pflicht.
Es ist wohl der älteste, noch bestehende Wallfahrtsort der Diözese Würzburg. Sein Ursprung reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Die Kirche verbindet alt und neu - ein sehr moderner Bau, mit Chor aus dem 14. Jahrhundert.
Heute noch kommen etwa 135 Wallfahrtsgruppen im Jahr hierher. Hauptwallfahrtstage sind die Marienfeste im September.
Wir erreichen Retzstadt - den Weinort im Retztal
Am Ortseingang begrüßt Retzstadt seine Gäste mit einer Sitzgelegenheit und großer Weinpresse. Bevor wir Retzstadt erkunden, machen wir eine kurze Pause in der Sonne und knuspern ein paar unserer Pfeffernüsse aus dem Rucksack.
Weiter geht's durch den Ort, vorbei an Rathaus und Kirche Richtung Wethstraße - zur Retzquelle. Auf dem Dorfplatz herrscht reges Treiben - der Maibaum wird aufgestellt. Wir haben uns aber entschieden weiterzufahren, um unser geplantes Ziel - die Breitfeldhöhe - zu erreichen.
Ab jetzt geht es steiler bergauf, Richtung Breitfeldhöhe. Am Ortsende biegen wir nach rechts auf einen Feldweg ab. Dieser Weg ist Teil des Retzstadter Liederweges und geht sehr idyllisch oberhalb des Ortes entlang. Retzstadt muss man einfach von oben betrachten - wie sich die kleinen Seitentäler verzweigen, mit den Weinbergen auf der Höh. Hier gibt es zahlreiche, gut beschilderte Wege mit Stationen und Erklärungen - Prima auch für Wanderer. Mein Tipp: Webseite von Retzstadt besuchen und mitmachen!
Wir sitzen oberhalb Retzstadts im Gras, genießen die Abendsonne und lauschen der Blasmusik des Maifestes. Was gibt's Schöneres?
Rein in die Pedale und rauf zur Breitfeldhöhe
Den kleinen Feldweg über Retzstadt radeln wir wieder zurück bis zum asphaltierten Weg - dem Planetenweg - . Es wird langsam spät und wir müssen zusehen, dass wir weiterkommen, so können wir uns mit dem Planetenweg nicht mehr lange aufhalten. Aber zum Glück gibt es Info im Internet.
Der gesamte Anstieg ist zwar nicht sehr steil, aber lang und es dauert schon 'ne Weile, bis wir unser Tagesziel erreichen. Wir sind gerade noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang angekommen. Die Landschaft zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Es lohnt sich auf jeden Fall.
Die Breitfeldhöhe ist mit 387 m die höchste Erhebung im Maindreieck und bietet einen weiten Rundblick auf Spessart, Rhön und Steigerwald.
Es wird nun schnell dunkel und kühl. Zum Glück geht es jetzt nur noch bergab an den Main und auf dem Radweg nach Hause. Schön, dass du uns auf unserem Radspaziergang gefolgt bist.